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Taking Dawn: Time To Burn (Review)
Artist: | Taking Dawn |
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Album: | Time To Burn |
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Medium: | CD | |
Stil: | Sleazig-Poppiger Hardrock |
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Label: | Roadrunner Records | |
Spieldauer: | 39:50 | |
Erschienen: | 26.02.2010 | |
Website: | [Link] |
Viel vorgenommen haben sich TAKING DAWN aus Las Vegas. Sie wollen das Erbe von SLAUGHTER fortführen, der letzten wirklichen Rockband (THE KILLERS und PANIC AT THE DISCO zählen schließlich nicht) aus dem Zockerparadies in Nevada. Sie wollen den klassischen 80er-Sound von BON JOVI und SKID ROW in einen modernen Kontext setzen und ihn so den Kids im Jahre 2010 näher bringen. Wer also mit großen Namen um sich wirft, muss es sich dann auch gefallen lassen, mit ihnen gemessen zu werden. Natürlich kann das junge Quartett diesen Vergleich nur verlieren, zumal TAKING DAWN genau das fehlt, was das Label ihnen andichtet: dicke Eier und Charisma.
Den elf Songs auf dem Debüt "Time To Burn" geht nämlich die meiste Zeit jegliche Rotzigkeit und ebensolcher Dreck ab. TAKING DAWN präsentieren sich viel mehr als liebe Jungs, die immer brav zu ihren Gitarrenstunden gedackelt sind und nun einen auf harten Rocker machen wollen. Wo richtige Kerle sich ein blutiges Steak und einen doppelten Whisky bestellen, gibt es für diese Bengel aber nur Käsekuchen und ein Glas Sprite. Oder auch eine große Zuckerwatte am Stiel. Die ist nämlich das essbare Äquivalent zu den viel zu poppigen Elementen in den meisten Songs. Die Refrains und Backing Chöre triefen nur so von süß-klebriger Nananana-Politur - das ist dann wohl der vermentlich moderne Kontext, den TAKING DAWN aufgreifen wollen: massentauglicher Popappeal, der keinem weh tut. Abgesehen von denjenigen, die es lieber kernig und rau mögen.
Dabei bringen TAKING DAWN eigentlich gute Voraussetzungen mit. Wie schon angedeutet beherrschen sie ihre Instrumente ziemlich ordentlich und besonders die Leadgitarre setzt immer wieder klassisch-metallische Ausrufezeichen. Und dass sie grundsätzlich auch ordentlich losrocken können, beweisen Songs wie der Opener und Titeltrack oder das schön klischeehaft betitelte "Fight 'Em With Your Rock". Das aber ausgerechnet der mit Abstand poppigste Song des ganzen Albums auch einer der besten ist, zeigt das Dilemma, in dem die Band steckt. So ist "Endlessly" wirklich 80er Poprock in seiner reinsten Form - aber trotzdem ein spitzenmäßiger Song. Zwar sind auch das FLEETWOOD MAC-Cover "The Chain" oder Nummern wie "Like A Revolution", "Save Me" oder "Never Enough" gar nicht mal schlecht, doch der Gesamteindruck bleibt: heiße Luft mit Erdbeerduft statt verrauchter Stripclub.
Und noch eine Notiz am Rande: zum im Opener verwendeten und nicht sonderlich kreativen "Halle-fucking-lujah" erklärt der Sänger, dass man doch unbedingt ein Wort verwenden wollte, das Ozzy Osbourne nie benutzt hat. Und es sei "fun as fuck to sing". Uuui. Wie rebellisch. Wie hart und wie böse. So ein Unfug kann wirklich nur einem Amerikaner einfallen.
FAZIT: Zwar schreiben sich TAKING DAWN Kick Ass Rock'n'Roll auf die Fahne, statt einem ordentlichen Tritt in den Allerwertesten gibt es hier nur den Stupser vors Schienbein, ausgeführt von einem wütenden Vierjährigen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Time To Burn
- Like A Revolution
- Take Me Away
- So Loud
- Save Me
- Close Your Eyes
- Godless
- Fight 'Em With Your Rock
- Never Enough
- Endlessly
- The Chain
- Bass - Andrew Cushing
- Gesang - Chris Babbitt
- Gitarre - Mikey Cross, Chris Babbitt
- Schlagzeug - Alan Doucette
- Time To Burn (2010) - 7/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Holger
gepostet am: 13.03.2010 User-Wertung: 7 Punkte |
Sehr geiles Review! |