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WIRTZ | DNA-Tour 2024 - FZW DORTMUND - 23.02.2024
WIRTZ | DNA-Tour 2024 - FZW DORTMUND - 23.02.2024
WIRTZ zelebriert im ausverkauften FZW in Dortmund den triumphalen Abschluss seiner DNA-Tour. Zudem gibt es wohl in absehbarer Zeit einen neuerlichen Anlauf, die Unplugged-Tour, die damals COVID-19 zum Opfer gefallen war, durchzuführen. AMBO heizen als quicklebendiger Support kräftigst vor.
Auch die letzte Station der umjubelten WIRTZ DNA-Tour ist an diesem Abend im Dortmunder FZW restlos ausverkauft. Die Fans stehen schon mehr als eine Stunde vor dem regulären Einlass bis hoch zum REWE-Supermarkt in der Hoffnung auf die besten Plätze an. Glücklicherweise hat dieser und die angrenzenden Läden an diesem Freitagabend noch geöffnet, so dass man sich bereits vorab im Schatten des Dortmunder Union-Logos mit dem Nötigsten versorgen kann.
Drinnen angekommen fällt der Blick zunächst auf den gemütlichen Lounge-Bereich, der bereits ordentlich frequentiert wird. Die Bühne ist bereits für AMBO aus dem Nachbarland hergerichtet. Die Niederländer sind zwar musikalisch etwas weiter entfernt vom Headliner als man vermuten würde, machen ihre Sache als Einpeitscher dennoch ambitioniert, herzerfrischend und gut. Es gibt Tracks der Debüt-EP „Lovestruck“ auf die Ohren, Frontlady Jazz Meijers steuert den Cleangesang bei, während die Growls durch Maas van Gogh in die Menge gehämmert werden. Gitarrero Daniel Pflumm zeichnet für die Sprünge und diverse Showeinlagen verantwortlich, Drummerin Femke Westeneng und Bassmann Stern Hoek schnüren gekonnt das rhythmische Korsett der Band – kurzum: ein sehr vergnüglicher Auftritt, der im Nu auch schon wieder vorbei ist.
WIRTZ mit ureigener „DNA“ aber neuer Band und neuem Longplayer
Der Umbau vollzieht sich recht zügig, da AMBO über das Drumkit von WIRTZ spielen dürfen und dort lediglich die Becken getauscht werden müssen. Sieht man so auch nicht mehr oft. Dann sind sie da: Daniel Wirtz in Adidas Hose und „Black Sheep“-Edition Mütze (dazu später mehr), JB Meijers (Gitarre), Pascal Kravetz, die WIRTZ´sche Allzweckwaffe, an diesem Abend am Bass (bei meinem bisher letzten Besuch eines WIRTZ-Events - TAB-Sounds in Frankfurt - noch an der Gitarre), sowie Joost Kroon am Schlagzeug. Lost geht’s mit dem Klassiker „LMAA“ und sofort wird deutlich, wie sehr die vier Musiker auf der Bühne auf diesen Moment hingefiebert haben. Spätestens ab „Dünnes Eis“ und „DNA“ von der neuen Scheibe pulsiert das FZW im Takt einer schweißtreibenden Rock-Show, bei der kein Ton von einem sogenannten „Backing-Track“ stammt, sondern alles live vor Ort von den Akteuren ihren Instrumenten entlockt wird.
Das Ergebnis ist brachial, fesselnd und unwiderstehlich. Mit „Wo ich steh“ und „Kugel, Kopf & Eins im Sinn“ hält sich WIRTZ weiter an den roten Faden der Show, der da heißt: Vollgas Richtung Extase. „Der Feind in meinem Kopf“ vom 2009er Output „Erdling“ gerät zum nächsten Abräumer mit vielstimmigem Gesang der Fans.
Ein klares „Nein“ zu Konformismus und Herdenmentalität
Bevor es mit „Ein klares Nein“ vom neuen „DNA“-Album weitergeht, gibt es von Daniel Wirtz eine kurze Einleitung und Erklärung zum Song, der die Wichtigkeit betont, auch einmal „Nein“ sagen zu können, selbst auf die Gefahr hin, sich unbeliebt zu machen und als „Schwarzes Schaf“ dazustehen. Passend dazu trägt er die bereits oben erwähnte WIRTZ „Black Sheep“-Edition Mütze. Ein starkes Statement, das in der Halle für allgemeine Zustimmung sorgt. In der Folge gibt es mit „Gib mich bitte nicht auf“ eine grandiose Powerballe der Marke WIRTZ, die zusammen mit „Wer wir waren“ und „Ne Weile her“ im Mittelteil ein kleines Best-of mit Karrierehighlights der frühen Schaffensphasen bildet.
Willkommen im Krieg: oder „Ich dachte, ein Anti-Kriegslied sei Old-School“
Danach folgt mit „Willkommen im Krieg“ das deutliche WIRTZ-Statement gegen jedwede Form von Krieg und Gewalt. Im weiteren Verlauf erzählt WIRTZ von der schwierigsten Phase in seinem Leben und davon, dass er während der Pandemie alles bisher erarbeitete verloren hat. Auslöser und Antrieb waren weg, einzig Pascal Kravetz („Da kam dann plötzlich ein Typ mit Zebrahut auf nem Esel angeritten“) konnte ihn motivieren, die Energie aufzubringen, nochmal von neuem zu starten.
Die Ansage: „Du bist noch zu jung, um aufzuhören!“ war der Tritt in den Allerwertesten, den Daniel Wirtz wohl gebraucht hatte. Das neue Album „DNA“ ist das Ergebnis und die Aufarbeitung des Erlebten. Dass ein Anti-Kriegslied im Jahr 2024 eben nicht „Old-School“ ist, sondern seine Berechtigung hat, war für den Musiker Schock und Ansporn zugleich, die neu gefundene Energie verarbeitet im Kracher „Atlantis“ lässt aufhorchen und auch „Schweigen mit Dir“ im Anschluss ist mehr als nur ein banaler Rock-Song.
17 Jahre WIRTZ und kein bisschen leise
„10 Jahre“, ein Song, der damals anlässlich des runden Jubiläums entstand, ist ein weiteres Highlight des Konzerts und dient als Hymne der mittlerweile mehr als 17 Jahre andauernden Karriere des in Frankfurt/Main beheimateten Musikers. Die Party geht bei „Meinem Namen“ ungebremst weiter, bevor es nach „Hallo Erde“ und „Frei“ für eine Erfrischung von der Bühne geht. Das tobende FZW veranlasst WIRTZ und seine formidablen Mitstreiter allerdings, nochmals die Bühne zu betreten und das grandiose Finale mit „Keine Angst“, „Mantra“, „Richtig weh“, „Mon Amour“ und „Weil ich so bin“ zu zelebrieren.
FAZIT: WIRTZ im FZW Dortmund oder: eine grandiose Rockshow edelster Prägung ohne Schnörkel, ehrlich und schwitzig. In Kürze soll es einen neuen Versuch geben, die WIRTZ-Unplugged-Tour, die eigentlich Anfang 2020 stattfinden sollte, endlich auf die Bühne zu bringen, eine Nachricht, die im FZB begeistert aufgenommen worden ist und jeden WIRTZ-Fan bereits im Vorfeld elektrisieren wird. Wir werden euch auf dem Laufenden halten.