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Adorned Brood / Obscurity - K17 Berlin - 07.02.2009
Under The Sign Of The Hammer - Tour 2009
Der Name der Tour malt große Bilder. Es sollte eine Tour im Zeichen von kaltem Stahl und nordischer Göttersehnsucht sein. Die Zelebrierung heidnischen Metals verspricht derzeit gut gefüllte Venues und ausgelassene Stimmung unter den bierseligen Fanscharen. Aber Odin, Thor und Co. meinten es diesen Abend nicht so wirklich gut...
Bereits die Vorband OBSCURITY sah sich mit einer fast leeren Location konfrontiert und konnte bis auf wenige Hartgesottene so recht niemanden überzeugen, mit ihnen in die Schlacht zu ziehen. Dabei gab sich das Quintett wirklich alle Mühe, mit ihrem Pagan-Death-Black-Metal willige Mitkämpfer zu rekrutieren. Die Krieger aus dem Bergischen Land präsentierten neben einigen Tracks ihrer „Schlachten und Legenden“-Scheibe bereits diverse Songs ihrer im März erscheinenden CD „Várar“. Leider blieb es trotz 'Battle Metal' oder 'Blut und Feuer' doch recht kühl in der K17-Halle. An einer der Gitarren präsentierte sich übrigens - so man seinen Augen trauen konnte - „Bony“ Hoff, seines Zeichens Sänger der JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELE.
Die Trollzorn-Label-Kollegen KROMLEK hatten sich aufgrund von „Kriegsverletzungen“ eines ihrer Bandmitglieder bereits im Vorfeld vom Tour-Billing verabschiedet, womit sich das Programm entsprechend verkürzte und im Anschluss dann gleich die Bühne für ADORNED BROOD vorbereitet wurde.
Für besondere Spannung sorgte schon vorab die Frage: Wer vertritt denn nun eigentlich die ihren Mutterfreuden entgegen sehende Ingeborg Anna an Flöte und Gesang??? Denn relativ schnell nach Bekanntwerden ihres Ausstiegs waren neue Gigs bestätigt. Berlin scheint der Band in Sachen Besucherzahlen nicht so recht Glück zu bringen. Schon ihr letzter Auftritt im Knaack war (zu Unrecht) mehr schlecht als recht besucht. Viele Besucher hatten trotz eines Samstagabend und dem allgemein grassierenden Folk/Pagan/Viking-Metal-Fieber nicht den Weg ins K17 gefunden. Und so schickten sich ADORNED BROOD an, ein weiteres Mal für ein kleines Publikum zu spielen. Das dieses zum größten Teil einfach nur lahm war, steht auf einem anderen Blatt. Das Intro fiel doch glatt wegen Bodennebel aus, so dass es ohne entsprechende Einstimmung losgehen musste. Dass als Opener 'Asgard' von gleichnamiger Platte erwählt wurde, war überraschend erfreulich! Dem folgten drei weitere Stücke vergangener Schaffensperioden. Bei „7 Tage lang“ kam dann sogar ein wenig Stimmung in den sonst eher müden Haufen im Saal. Im Anschluss widmete sich die Band ihrem aktuellen und wohlgemerkt gelungenen Album „Noor“, welches sie auch beinah vollständig zum Besten gaben. Und wieder sorgte insbesondere der allseits bekannte 'Drunken Sailor' für eine spürbare Stimmungsauflockerung. Zur Freude der wenigen treuen Fans im Raum ließen sich die Pagan-Teutonen am Ende noch zur Zugabe von 'Pride Was My Desire' hinreißen. An der Songauswahl gab es im Prinzip nicht viel zu bemängeln, außer vielleicht das Auslassen der „Hiltia“-Scheibe. Viel kritischer muss man allerdings die Auswahl der neuen Mitstreiter beurteilen. Es ist gut vorstellbar, dass sich die Suche nach einer geeigneten Sängerin und Flötistin schwer gestaltet. So haben sich ADORNED BROOD (hoffentlich) vorerst für synthetische Flötenklänge, sprich Keyboard, entschieden. Diese Entscheidung war dann noch das geringere Übel, denn mit der Dame am Mikrofon hat sich die Band mal absolut keinen Gefallen getan. Wo früher eine klare und vor allem feminine Frauenstimme zu hören war, tönt jetzt eher ein verstimmter weiblicher Bariton. Da fehlte schlicht und ergreifend der Kontrast zum Gesang von Frost, welcher doch aber immer ein Stück weit Identität und Markenzeichen von ADORNED BROOD bedeutete. Es bleibt zu hoffen, dass dies eine Übergangslösung war, um die Tour nicht absagen zu müssen. Zu schade wär's um eine (eigentlich) großartige Live-Band!
An dieser Stelle auch noch VIELEN DANK an Wolle für's Bilder schießen :o)
Fotos: Wolfgang Kuehnle
Setlist
Asgard
Totenmarsch
7 Tage lang
Wigand
Adorned Brood
Storm
Am Grunde des Meeres
Sons Of The Damned
Noor
Schiff der Toten
Drunken Sailor
UnderYggdrasil
Pride Was My Desire